Kulturelle Prägung, interkulturelles Lernen und implizites Wissen

Neuere Ergebnisse in der Evolutionsforschung (Merlin Donald, Michael Tomasello), in den Kognitionswissenschaften (Leonard Talmy), aber auch in einer sogenannten „biologischen Kultur- und Literaturtheorie“ (Karl Eibl) bzw. in einer Geographie des Denkens (Richard E. Nisbett) legen es nahe, den Begrif...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Hanenberg, Peter (author)
Format: article
Language:deu
Published: 2014
Subjects:
Online Access:http://hdl.handle.net/10400.14/15308
Country:Portugal
Oai:oai:repositorio.ucp.pt:10400.14/15308
Description
Summary:Neuere Ergebnisse in der Evolutionsforschung (Merlin Donald, Michael Tomasello), in den Kognitionswissenschaften (Leonard Talmy), aber auch in einer sogenannten „biologischen Kultur- und Literaturtheorie“ (Karl Eibl) bzw. in einer Geographie des Denkens (Richard E. Nisbett) legen es nahe, den Begriff der Kultur als einen Schlüssel für die Herausforderungen der Gegenwart zu erkennen. Die Bedeutung kultureller Prägung für soziale Prozesse und insbesondere für das Lernen zwischen den Kulturen verlangt nach tieferen Einsichten in das Wirken impliziten Wissens (Michael Polanyi) und in die Effizienz sogenannter Bauchentscheidungen (Gerd Gigerenzer). Die Verkürzung des Lernens auf „skills“ und die Reduktion der Aufmerksamkeit auf Fragen des ökonomischen Fortschritts sind eine bis in sie selbst hinein sich auswirkende Gefahr. Das, was in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften als „Software of the Mind“ (Geert Hofstede) beschrieben wird, ist eine Größe die gerade für das interkulturelle Lernen bewusst und fruchtbar gemacht werden muss.